Diamanten – Unbezwingbar, geheimnisvoll und kostbar seit der Antike
Seit der Antike ist die Existenz und auch die Kostbarkeit dieses Edelsteines bekannt.
Das Wort Diamant kommt vom griechischen Wort „Adamas“ und bedeutet „der Unbezwingbare“. Er ist der widerstandsfähigste aller Edelsteine.
Wie messen wir das?
Es gibt verschiedene „Härten“: Ritz-, Druck- und Schleifhärte. Bei der Ritzhärte verwendet man die Einteilung nach Mohs. Nach der Mohs’schen Härteskala erreicht der Diamant den Grad 10.
Zum Vergleich:
Talk 1, Gips 2, Kalkspat 3, Flussspat 4, Apatit 5, Feldspat 6, Quarze (und Turmaline) 7, Beryll (Aquamarin) 7-8, Topas 8, Korund (Saphir & Rubin) 9.
Vor dem 17.Jahrhundert ist Indien der wichtigste und praktisch einzige Lieferant von Diamanten, deshalb ist die Entwicklung der Bewertungsmerkmale eng mit diesem Land verbunden.Die einzelnen Gesellschaftskasten nahmen das Vorrecht in Anspruch, Diamanten bestimmter Farbe zu tragen:
Die Brahmanen WEISS, die Krieger ROT, die Bauern GELB und die Paria (die Unfreien) GRAU. Damit wurde die FARBE zum Merkmal unterschiedlicher Bewertung, also zum Qualitätsmerkmal, dessen höchste Stufe weiß war.
Seit gut über hundert Jahren haben wir zusätzliche Farbunterscheidungen, die Sie bei einer Diamantbeschreibung als Großbuchstabe entdecken können.
River | Blauweiß | D/E |
Top Wesselton | Feines Weiß | F |
Wesselton | Weiß | G |
Top Crystal | schwach getöntes Weiß | I |
Crystal | getöntes Weiß | J/K |
Top (Silver) Cape | schwach gelblich | L |
Cape | gelblich | M/N |
Im Allgemeinen sind die wichtigsten Merkmale, die den Wert eines Diamanten bestimmen die weit bekannten 4 Cs:
Colour – Farbe
Clarity – Reinheit
Cut – Schliff
Carat – Gewicht
Kleine Geschichte des Diamantschliffes
13. Jahrhundert
Erste geschliffene Diamanten in Indien im in Form des Oktaeders, auch Spitzstein genannt. Angeschrägte flache Vier- und Rechtecke (sogenannte Tafelschliffe).
Um 1300
Öffnung der Handelsrouten nach Asien. Bekanntwerden von feineren Schleiftechniken. Wahrscheinlich erstes Schleifzentrum Europas ist Venedig (von islamischen Händlern). Ziel ist immer die Qualität des Steines durch den SCHLIFF maximal zur Schau zu stellen, das Licht zu fangen, auf eleganteste Art und Weise zu betören.
15. Jahrhundert
Entwicklung der drehenden Schleifscheiben, das Anlegen von Facetten wird möglich. Die besten Steine bleiben in Indien und in der islamischen Welt. Durch die Eroberung Goas durch die Europäer haben diese Anteile an einem der Hauptumschlagplätze.
16. Jahrhundert
Entdeckung der Spaltbarkeit von Rohdiamanten, eine einseitige Facettierung wird möglich – Vorläufer der Diamantrosen
ca. 1650 wird vom Sägen von Diamanten mit einer geölten, mit Diamantstaub benetzten Schnur berichtet.
In Antwerpen und Amsterdam können nun äußere Ränder von Diamanten abgerundet werden, die Amsterdamer Rose wird zum Standardschliff. Siehe auch das Titelbild, wo man eine Amsterdamer Rose 1,86 ct, Cognacfarben auf einer modernen Briefmarke sieht.
18. Jahrhundert
Es entwickelt sich die Kunst des Schleifens dahin, dass durch einen facettierten lang zulaufender Unterteil eine seitliche Außenlinie entsteht: die Rundiste.
Der Oberteil mit größerer Zentralfacette wird zur Tafel, die untere Spitze (mini-Tafel) nennt man Kalette. Zu diesem Zeitpunkt verfügt die Rundiste über 12, das Oberteil des Steines über 16 Facetten.
1725 werden Minen in Brasilien in Betrieb genommen, es entsteht der Old Mine Cut. Oft hat der SCHLIFF schon 57 Facetten, wie unser späterer Brillantschliff. Die Rondistfacetten werden länger Richtung Spitze, die Kalette wird kleiner. Das GEWICHT ist zu diesem Zeitpunkt das Wichtigste, zweitrangig ist die Brillanz.
ca. 1870 öffnen Minen in Südafrika.
Es folgt die Elektrisierung, dampfbetriebene Maschinen kommen zum Einsatz. Es bahnt sich die Entwicklung des OLD EUROPEAN CUTs an. Dies ist ein rundlicher Diamantschliff mit präziseren Proportionen, eher langgezogen.
REINHEIT und REINHEIT gewinnen zunehmend an Bedeutung.
1910 Der moderne Brillantschliff mit seinen 57 Facetten, die das Maximum an Lichtbrechung, Brillanz und Strahlen hervorrufen entwickelt sich in Europa.
Seitdem viele Forschungen, um die Idealmaße für einen solchen Diamanten zu ermitteln. Er ist der meistverkaufte Diamantschliff. Prachtvoll, strahlend und in seiner Kunst erhaben.
Wir bei Schmitt & Steinmetzer verwenden sehr gerne moderne Brillanten, wenn wir uns über die makellose Herkunft der Steine sicher sein können.
Die sogenannten Blutdiamanten haben keinen Platz in unserem goldschmiedischen Schaffen. Sie können bei uns jede Größe und Qualität bekommen, selbstverständlich mit den gängigen Internationalen (GIA) und deutschen Zertifikaten (DDI).
Eine besondere Liebe haben wir zum Altschliff Diamanten.
Dazu erfahren Sie mehr im nächsten Blog Eintrag!